The Rigging
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Der Begriff "Takelage" umfaßt Masten, Rahen, Segel, sowie stehendes und laufendes Gut eines Segelschiffes.Ein, unter Seeleuten des 18. Jahrhunderts üblicher Ausdruck für Takelage war einfach, "Das Zeug".
"Unter dem Zeuge oder der Takelage eines Schiffes versteht man die Rundhölzer, das Tauwerk, die Blöcke und die Segel." Mühleisen, Albrecht: Seemannschaft, 1893
Eine gut ausgewogene Takelage verleiht dem Schiff Seefähigkeit, Sicherheit und Geschwindigkeit. Sie ist das "Triebwerk" des Seglers.
Wer könnte dies besser beschreiben als Joseph Conrad, in seinem "Spiegel der See":
"Denn es ist ein Triebwerk, das seine Arbeit in vollkommener Stille und regloser Anmut tut, in dem eine mutwillige und nicht immer beherrschbare Kraft steckt und das nichts von den Energievorräten der Welt verbraucht. Die unfehlbare Präzision des Stahles, der von weißem Dampf getrieben, von rotem Feuer gewärmt und von schwarzer Kohle genährt wird, ist ihm fremd. Es nimmt seine Kraft aus der Seele der Welt, seinem fürchterlichen Verbündeten, der durch die allerschwächsten Bande unter Gehorsam gehalten wird, als hielte man einen wilden, ungestümen Geist in einer Schlinge aus etwas noch Feinerem als gesponnener Seide gefangen. Denn was ist das Aufgebot der stärksten Taue, der höchsten Spieren und des festesten Tuches gegen den mächtigen Atem des Unendlichen? Nichts als Distelstiele, Spinnweben und Sommerfäden."
Art und Anordnung der Takelage sind bestimmend für den Segelschiffstyp. Sie lassen erkennen, ob es sich um ein Voll-schiff, eine Bark, eine Brigg, eine Brigantine oder einen anderen Segelschiffstyp handelt.
Das erste Aufriggen eines Großseglers erfolgte an Land durch die Takler der Werft. Die Besegelung hatte man auf der Werft, oder einer nahe gelegenen Segelmacherei genäht.
War das Schiff aber in Dienst gestellt und befand sich in Fahrt, so lagen Pflege von Takelage und Besegelung, wie auch alle an-fallenden Reparaturen an Stehendem und Laufendem Gut in den Händen erfahrener Matrosen.
"Als erste Arbeit, als erste Pflicht galt dem Wachhabenden die Überwachung allen Gutes, allen Materials, das einer Schamfilung durch das fortwährende Arbeiten des Seglers, selbst bei schönstem Wetter, ausgesetzt war, als da waren die Gordinge, die Manilla-Luv-Schoten und andere Teile mehr.
Sehr großer Wert wurde von der Schiffsführung auf beste Instandhaltung der Takelage und allem was dazu gehörte, gelegt.
Innerhalb eines Jahres wurden sämtliche Fußpferde von den Rahen an Deck genommen und sehr sorgfältig überholt.
Die Spleiße wurden freigelegt, das Fußpferd wurde mit der Spillkraft so steif und stramm wie möglich, festgesetzt, durch gleichzeitige Menschenbelastung in der Haltbarkeit überprüft.
Durch ständige Toppsgäste wurden eingetretene Mängel in der Takelage gesichtet, dem Wach-habenden gemeldet und sofort oder baldigst beseitigt. Kapitän Hans Blöss: Glanz und Schicksal der "Potosi" und "Preussen", Schmidt & Klaunig,Kiel 1960
on a piece of rigging is considered a fair trial of his qualities
as an able seaman."
Richard H. Dana, The Seaman`s Friend, 1845
Die Kapitäne wußten sehr genau, welchen Matrosen sie die verantwortungsvollen Arbeiten an Deck und in der Takelage übertragen durften, denn von deren Arbeitsausführung hing die Sicherheit aller an Bord ab.
Ein oberflächlich ausgeführter Knoten, ein schlechter Spleiß, irgendwo im Geflecht des Rigs oder ein durchgescheuertes Kardeel in einem "Fußpferd", konnten schnell das Leben eines Kameraden kosten.
Es war eine Frage des Seemannsstolzes, wenn einem Matrosen, oder gar einem Leichtmatrosen, verant-wortungsvolle Arbeit an der Takelage übertragen wurde:
"Nun begann das Ausriggen und Zutakeln des neuen Klüverbaumes. Zum erstenmal kam jetzt mein neuer Kreefsack mit all meinem seemännischen Hand-werkszeug zu Ehren." Da wir nur einige gute Seeleute an Bord hatten, mußte ich - besser gesagt - durfte ich Matrosenarbeit machen, und was das für einen Leichtmatrosen bedeutet, kann nur der verstehen, der selbst miterlebt hat, wie scharf auf den Segelschiffen die Mannschaftsgrade und die dazugehörigen Arbeiten beachtet wurden.
Wer kennt noch all die Namen der verwirrenden Takelage, die zum Klüverbaum gehören?
Die Stagen und Geien wurden neu gekleidet und gebändselt. Wo sie durch den Klüverbaum gingen oder sonstwo schamfielten, wurden sie mit weichem Leder benäht. Die Taljereeps wurden mit neuem, vierschäftigem, geteertem Hanftauwerk geschoren. Ich durfte damals die Taljereepsknoten und Taklings machen. Dann wurde alles mit braunem Holzteer gelabtsalbt, damit die Taljereeps und die Stagen in den Lagern am Klüverbaum, am Stampfstock und in den Jungfern (auch Juffern genannt) gut glitschten und steif wie Violinsaiten gezogen werden konnten. Marlspieker, Fitts, Pricker, Muschkeulen, Terzen, Drehknüppel, Kleidkeulen, Schiemannsgarn, Hü-sing, Schmarting, Drahtbändselgut, Kabelgarns, Wantschrauben, Maker, Hammer, Meißel, Teer, Fett, Segelhandschuh, Nadeln, Takel und Segel-garn, Tauwerk, Taljen und Stroppen alles seemännische Hand-werkszeug war tagelang im Betrieb."
Carl Kircheiss, Wasser, Wind und weite Welt, C.Bertelsmann Verlag, 1954
Das Blockwerk
Der Begriff "Blockwerk" umfaßt ein- und mehrscheibige Blöcke, die Beschläge und das Zubehör. Blöcke dienen der Führung des Tauwerks und erbringen, bei entsprechend gescherter "Blockverbindung" (Jollen u.Taljen), zum Teil erhebliche Kraftersparnis.
Während die Beschläge dem Block festen Zusammenhalt verleihen, dient das Zubehör zum Befestigen des Blocks an Gegenständen oder dem Anschlagen von Tauwerk am Block selbst.
Ein Block besteht aus dem Gehäuse, der Scheibe, dem Bolzen, um den sich die Scheibe dreht und aus dem Stropp oder dem Be-schlag mit Haken oder Auge zur Befestigung des Blocks.
Zum Zubehör zählen Kauschen, Schäkel, Haken und Spannschrauben.
Hölzerne Blöcke:
"Das Gehäuse des hölzernen Blockes, das aus Eschen besser Rüsterholz hergestellt ist, besteht aus folgenden einzelnen Teilen:
1. Die äußeren Seiten, auch Backen genannt, mit dem Bolzengatt.
2. Das Tauraumende am oberen Teil des Blocks, so genannt, weil sich unter demselben der Tauraum oder das Loch für den Läufer befindet.
3. Der untere Teil, auch Herd genannt.
4. Bei Blöcken mit mehreren Scheiben der Damm oder die Dämme, das sind diejenigen Stücke, die sich zwischen den Scheiben befinden und durch welche ebenfalls der Bolzen hindurchgeht.
5. Die Keepe. Sie befindet sich in den Backen und nimmt in ihrer Aushöhlung den Stropp auf, in welchem der Block hängt. Anstatt im Stropp kann der Block in einer eisernen Schiene hängen. Die Scheiben der Blöcke werden aus Pockholz oder Metall hergestellt und bestehen meistens aus zwei Stücken, der Pockholzscheibe und der Buchse aus Metall ( Nr. 6 und 7 in der Figur).
Für Stahldrahttauwerk kommen nur Metallscheiben in Frage, während für Hanftauwerk Blöcke mit Metall- und Holzscheiben gebraucht werden können. Da Stahldrahttauwerk stark empfindlich ist gegen scharfes Biegen , sind die Durchmesser der Blockscheiben in den Blöcken für Stahldrahttauwerk verhältnismäßig größer als in den Blöcken für Hanftauwerk. Nach einer alten Regel soll der Durchmesser der Scheibe das Sechsfache des Durchmessers des Läufers ( der durch den Block geschorenen Leine) betragen. Der Bolzen des Blockes ist entweder aus Schmiedeeisen oder Stahl angefertigt und muß genau in das Bolzengatt hineinpassen. (Nr. 8 in der Figur). "
Fehre, Hans: Seemännische Handarbeiten, Eckardt & Messtorff,Hamburg 1942
Stählerne Blöcke: Diese sind allgemein flacher gehalten als die Holzblöcke für Fasertauwerk. Ihre Vorteile gegenüber den Holzblöcken liegen darin, daß sie weniger anfällig für Beschädigungen aller Art sind und eine erheblich längere Nutzungsdauer aufzuweisen haben. Aufgrund ihrer höheren Betriebsicherheit und einfacheren Wartung werden Stählerne Blöcke besonders bei Lade- und Löscharbeiten (Schwergut) benutzt. Wurden in der Takelage Drahttauwerk und Ketten als laufendes Gut verwendet , so benutzte man natürlich stählerene Blöcke:
"Die Mantelblöcke für Marsfall, Bramfall u.s.w. sind einscheibig und haben sowohl ein eisernes Gehäuse, als auch eine eiserne Scheibe. Die eisernen Rollen für die Marsschotenketten befinden sich beide in einunddemselben Gehäuse, das dadurch nahezu brillenförmige Gestalt bekommt."
Mühleisen, Albrecht: Handbuch der Seemannschaft, M.Heinsius, Bremen 1893
Blockarten
a)Fußblock: Fußblöcke werden hauptsächlich als Leit- blöcke (Lenken von Leinen oder Trossen in eine ander Richtung) verwendet, und zwar dann, wenn einEndeschnell in einen Block gebracht werden soll, ohne das ganze Tau durch den Block scheren zu müssen.
Bei den Fußblöcken ist die eine Backe des Blockgehäuses mit einem kippbaren Scharnier verbunden, so daß diese geöffnet und die Bucht einer Trosse auf die Blockscheibe gelegt werden kann.
Fußblöcke finden besonders Verwendung auf großen Seglern. Sie sind auch unter der Bezeichnung "Klappblöcke" bekannt.
b) Gienblock: Der Gienblock ist ein starker Block mit drei oder mehr Scheiben und ist Teil einer Talje (Gientakel/ Gientalje/Flaschenzug).
c) Herzblock: Dieser besteht aus zwei Scheiben, die sich, deren Keepen sich gegenüberstehen. Der Herzblock ist ein Leitblock, der zwei aus entge-gengesetzten Richtungen kommende Enden gemeinsam in eine gleiche Richtung leitet.
d)Klumpblock: Ein starker Holzblock mit halbrunden Backen und kleiner Scheibe. Verwendung in der Takelage, wenn ein eiserner Block ungeeignet wäre (z.B. beim Vorschoten.
e) Lotblock: Lotblöcke sind kleine Fußblöcke, die beim Einholen der Lotleine als Leitblöcke eingesetzt werden.
Solche Blöcke haben nur eine ganze Backe, die andere Backe ist nur halb, ist aber umso fester mit der ganzen Backe verbunden.
Die Lotblöcke haben oft einen eingespleißten Steert (Stropp), damit man sie überall, besonders an den Pardunen, befestigen kann.
Lotblöcke waren meist aus Stahl hergestellt, waren aufklappbar oder auch völlig offen im oberen Teil, so daß die Lotleine einfach auf die Scheiben gelegt , und wieder heruntergenommen werden konnten.
Die stählernen Scheiben waren mehrfach mit Bohrungen durchbrochen (Gewichtersparnis) und besaßen tiefe Keepen für die Führung der Lotleinen/ Drahtseile. Lotblöcke wurden bei der Bestimmung größerer Wassertiefen, wenn das Handlot nicht mehr ausreichte, verwendet.
(f) Violinblock:Block mit zwei übereinander liegenden Scheiben. Die obere Scheibe verteilt die Kraft auf zwei Tampen, die an einer gemeinsamen Last angreifen wobei die untere Scheibe 1/2 Kraftersparnis erzielt. Verwendung in der Takelage an den Fock- und Großbauchgordings.
Und, nicht wegzudenken in der Seefahrt , ist das Scheren des Taljereeps (s.o. Fig. 176) , eine frühe "Blockverbindung", vergleichbar einer sechsscheibigen Talje (Gientalje), und heute noch auf alten Seglern zu sehen.
"Man kann zu den Blöcken auch noch die Jungfern und Totenköpfe (Dodshofte) rechnen. Die Jungfern werden gewöhnlich nur für Wanten und Pardunen gebraucht; sie enthalten drei oder vier Löcher, durch die der Taljereep geschoren wird. Die Totenköpfe, die fast nur beim Vorgeschirr verwandt werden, sind in der Mitte ausgeschnitten und haben Kerben, in die der Taljereep gelegt wird."
Mühleisen, Albrecht: Handbuch der Seemannschaft, M.Heinsius, Bremen 1893
Jollen und Taljen - Verbindungen von Tauwerk und Blockwerk
"Eine Lehre wird jedem Seemann schon sehr frühzeitig erteilt. Es ist diejenige von der gewaltigen Hebekraft, die mit Blöcken und Takeln erzielt werden kann, besonders wenn Blöcke mit drei oder gar vier Scheiben zur Anwendung kommen. Hier wurde uns in überzeugenster Weise eine Methode vorexerziert, mit deren Hilfe Menschenzwerge die Arbeit von Riesen leisten können."
William H.S. Jones: Sturmverweht, Verlag Die Brigantine, Hamburg 1968
Mit Hilfe beweglicher Blöcke, bzw. den Verbindungen mehrerer Blöcke, erreicht man eine Kraftersparnis. Diese kraftsparenden Anordnungen von Blöcken und Leinen nennt man an Bord "Taljen". Bei allen Blockverbindungen gilt "Arbeit= Kraft X Weg".
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Taljen oft die einzigen Vorrichtungen an Bord der Segler, um stehendes und laufendes Gut zu riggen, zu bedienen und, bei Schäden in der Takelage zu reparieren.
Alles geschah, bis zum Einsatz maschinell betriebener Anlagen, von Hand.
Wo einfache und mehrscheibige Taljen zum Heißen oder Hieven nicht ausreichten, verband man diese mit seemännischem Geschick zu schweren Takeln, die geeignet waren, zu Bruch gegangene Stengen oder Rahen auszutauschen, Wanten, Stagen und Pardunen steif zu setzen und schwere Lasten beim Löschen und Laden zu bewegen.
Die wesentlichen, in der Seefahrt gebräuchlichen Taljen, sollen im Folgenden beschrieben werden. Es sind die "Haupttaljen", die man, wenn nötig, in der Takelage , an Deck oder im Hafen, zweckent-sprechend miteinander verband.
Die Blöcke einer Talje können fest oder beweglich angebracht sein. Feste Blöcke dienen in der Regel, als "Leitblöcke"; nicht fest angebrachte oder "laufende Blöcke" dagegen, zur Kraftersparnis.
Das Tau einer Talje, das durch einen oder mehrere Blöcke geschoren ist, wird als "Läufer" (c) bezeichnet. Das Ende, an dem die Kraft angreift, heißt "Holende Part" (a). Die "Feste Part" (auch stehende Part) (b), ist das Ende des Taues, das am Block festgemacht ist.
Die zum Heben einer Last erforderliche Kraft, ist gleich der Last, dividiert durch die Anzahl der Parten am beweglichen Block. Durch Reibung und Seilsteifigkeit des Tauwerks tritt, je nach Zustand der Blöcke und des Tauwerks, ein Reibungsverlust von 5 bis 15% auf.
Schert man durch einen fest angebrachten Block ein Tau, so hat der Block lediglich den Zweck, die an dem Tau angreifende Kraft in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Eine Kraftersparnis wird damit nicht erzielt. Seemännisch ausgedrückt, handelt es sich in diesem Fall um eine "Jolle".Bei einer Jolle läuft die holende Part immer durch den festen Block.
Schert man jedoch Tauwerk durch mehrere Blöcke, so führt dies zu Kraftersparnis. Je nach Zahl der in den Blöcken befindlichen Scheiben, spricht man von zwei-, drei- und mehrscheibigen Jollen oder Taljen. Taljen, die aus fünf oder mehr Scheiben bestehen, bezeichnet man als "Gien".
Arten von Jollen und Taljen:
Jolle oder Jolltau: Hier wird ein Läufer (Tau) durch einen festen Block geschoren. Mit einer Jolle wird keine Kraftersparnis erzielt.
Doppelte Jolle oder doppeltes Jolltau (Stücktalje): Man befestigt die feste/ stehende Part unten an dem festen Block der Jolle und führt das Tau weiter durch den losen und den festen Block. Am losen Block befindet sich die Last. Kraftersparnis 1:2.
Klappläufer: Hierbei wird ein Ende des Läufers an einem festen Punkt belegt und das andere durch einen beweglichen/ laufenden Block geschoren. Kraftersparnis 1:2.
Dreischeibige Talje: Der Läufer wird an einem einscheibigen Block, der die Last trägt, befestigt und zunächst durch den festen zweischeibigen und losen einscheibigen Block geschoren. Kraftersparnis 1:3.
Wird die Last jedoch an dem zweischeibigen Block befestigt, so ist die Krafterparnis 1:4.
Die größte Kraftersparnis erzielt man immer dann, wenn der Block mit den meisten Parten, bzw. Scheiben an der Last befestigt ist. Dies gilt für alle Taljen.
Die dreischeibige Talje ist eine Art "Arbeitstalje", d.h., sie wird für alle möglichen leichteren Arbeiten, wo es etwas zu spannen oder durchzuholen gilt, eingesetzt. Zum Beispiel für das Spannen von zu bekleedendem Tauwerk.
Nicht von ungefähr trägt diese Talje den Namen: "Dritte Hand" (Dörde Hand), niederländisch: "Deerde Hand", englisch: "Handy Billy". Der zweischeibige Block der "Dritten Hand" ist mit einem zum Ende hin verjügtem "Steert", der einscheibige Block mit einem Haken versehen.
Vierscheibige Talje: Diese besteht aus zwei zweischeibigen Blöcken, wobei die feste Part am festen Block befestigt wird und je zweimal durch den beweglichen und durch den festen Block geschoren ist. Kraftersparnis 1:4, wird die Talje umgekehrt angeschlagen, 1:4.
Gien/ Takel: Eine schwere Verbindung von starkem Tauwerk mit einem drei- und einem zweischeibigen Block, bzw. Verbindungen von Blöcken mit noch mehr Scheiben, für das Heben schwerer Lasten. Kraftersparnis 1:5 und mehr.
Das "Taljereep", wo eine Leine (Läufer) z.B. durch zwei, mit je drei Bohrungen (Augen), versehene Jungfern geschoren wurde, darf sicher als eine frühe Form eines starken "Giens" betrachtet werden. Darüberhinaus kannte man in der Segelschiffszeit auch Vier- und Fünflochjungfern, wie auch Einloch-jungfern, durch die man das Taljereep schor.
"Beim Einscheren eines Taljereeps achte man darauf, daß der Knoten vor dasjenige Loch zu sitzen kommt, das sich unter dem zu verspleißenden oder beizubringenden Ende d des Haupttaues befindet. Das holende Ende b des Taljereeps kommt dann auf der Seite heraus, wo der stehende Teil c des Haupttaues sich befindet, auf den dadurch die größte Kraft beim Holen kommt. Auf den Teil a des Taljereeps kommt beim Ansetzen wenig oder gar keine Kraft. Dieser und der nächstfolgende Part müssen mit einem Drehknüppel durchgeholt werden. Auf diese Art kommt die Hauptkraft auf den Teil b , der die Kraft auf das stehende Ende c des Haupttaues überträgt und nicht auf das Ende d , das wahrscheinlich verspleißt und damit der schwächere Teil wird."
Mühleisen, Albrecht: Handbuch der Seemannschaft, M. Heinsius Nachfolger, Bremen 1893
Takel mit Mantel:
Es besteht aus einem geschorenen Klappläufer, an dessen holender Part der bewegliche Block eines doppelten Jolltaues angreift. Kraftersparnis 1:4.
Einfaches Löschtakel (Wippe): Hier wird bei einem Klappläufer die holende Part durch einen Leitblock gelegt und an dieser Part die Last angebracht. Die Kraft setzt am be-weglichen Block an.
Diese Blockverbindung bedeutet doppelt so viel Kraftaufwand als bewegte Last. Dafür wird ein schnelles Heißen bei leichterem Stückgut erreicht. Das einfache Löschtakel war auch als "Kohlen-wippe" gebräuchlich.
Neben den hier aufgeführten Hauptformen der Jollen und Taljen, gibt es eine Reihe anderer, die sich in der Anordnung von Blöcken und deren Anzahl an Scheiben unterscheiden.
Der Jury Mast
"Temporary mast stepped when others are carried or shot away." Darcy Lever, 1808
"Jury Mast. A temporary mast, rigged at sea, in place of one lost" Richard H. Dana, 1845
Der Begriff "Jury Mast" bezeichnet in der englischen Seemannssprache einen Notmast, der für einen bei schwerem Wetter gebrochenen, oder im Seegefecht zerschossenen Mast, gesetzt wurde.
Dieser Notmast konnte ein noch stehender Stumpf eines gebrochenen Mastes, eine starke Spiere oder ein kräftiges, langes Rundholz sein.
Jury Mast Knoten
Verlor ein Segler tatsächlich einen Mast, so gingen damit auch Teile des stehenden Guts zu Bruch oder verschwanden gar in der See. Der "Jury Mast Knoten" galt offenbar unter Seeleuten als ein brauchbares, einfaches Hilfsmittel wenn es darum ging, einen Ersatzmast zu riggen. Der gelegte "Jury Mast Knoten" weist um seinen Mittelpunkt drei Augen und zwei Enden auf.
Wird nun das Zentrum des Knotens um die Spitze des Ersatzmastes gelegt, so kann dieser nach vorn und achtern wie auch nach Backbord und Steuerbord mit Hilfe von Taljen verspannt und stabilisiert werden.
Ein empfehlenswerter Knoten, der bei entsprechender Lage nicht nur jedem Einhand- oder Fahrtensegler gute Dienste leisten könnte, auch an Land bietet er Möglichkeiten, zentral zu plazierende Objekte rechtwinklig zueinander zu stabilisieren.
Darüber hinaus, ist der "Jury Mast Knoten" ein dekorativer Seemannsknoten, der auf jedes Knotenbrett paßt.
Der Jury Mast Knoten wird aus einer Leine gelegt. Dazu schlägt man zunächst von links nach rechts (Linkshänder umgekehrt) drei Augen, wobei das zweite Auge unter das erste und das dritte Auge unter das zweite Auge zu liegen kommt.
Die Augen sollen sich zu etwa einem Drittel ihrer Durchmesser überlappen. Je mehr "Luft" in den Bereichen der Überlappung ist, umso leichter gelingt es, den Knoten in seine Form zu ziehen.
"Bild 2" zeigt die richtige Anordnung der Augen. Der fertig gelegte Jury Knoten besitzt vier "Anfaßpunkte", an welchen Leinen, Taljen oder andere Befestigungselemente ange-schlagen werden können.
Diese "Anfaßpunkte" des Knotens ergeben sich aus den mit "3", "4" und , "X" bezeichneten Teilen (Bild 2) und den beiden Enden der Abbildung. Dazu wird nun "Punkt 4" über "Punkt 3" gelegt, läuft unter "Punkt 2" hindurch und ist über "Punkt 1" hinauszuziehen. "Punkt 3" passiert somit unter "Punkt 4", über "Punkt 5" und unter "Punkt 6".
Der mit "X" bezeichnete Punkt wird, nachdem die Augen "3" und "4", gleichmäßig zu beiden Seiten herausgezogen wurden, nach oben hin herausgezogen.
Durch Herausholen von "Loose" aus den beiden Enden, erhalten die vier "Anfaßpunkte" die gewünschte Größe des Knotens.
Die beiden offenen Enden werden , je nach Verwendung, mit einem Schostek oder Palstek miteinander verbunden, oder einzeln angeschlagen.
Im Verlaufe der Übungen mit diesem Knoten, wird man bald feststellen, daß die hier gezeigte Methode nicht die einzige ist, diesen zu schlagen. Eine Tatsache, die natürlich für viele Knoten gilt.