Zierknoten
Obwohl die Arbeit an Bord sehr hart war und der Seemann froh gewesen sein mag, nach Ende seiner Wache die Koje aufsuchen zu können, gab es doch, wenn im stetigen Passatwind die Segelführung über viele Tage nicht geändert werden mußte, die Arbeiten an Deck und in der Takelage erledigt waren und auch die persönliche Ausrüstung überholt war, Abschnitte aufkommender Langeweile.
Die „Errungenschaften“ unserer Zeit wie Radio, Fernsehen, Filme und Video-Kassetten kannte man zu jener Zeit nicht; auch „Bücherkisten“ waren damals fremd an Bord, zumal so manche Teerjacke des Lesens nicht mächtig war.
Was man hatte, um sich die Zeit ein wenig zu ver-treiben, waren Musik auf einfachen Instrumenten, Spielkarten und Brettspiele.
Tauchte ein Hai auf, so versuchte man diesen an den Haken zu bekommen, und zeigte sich ein Albatros über dem Kielwasser, so wußte man ebenfalls, wie der zu fangen war. Schließlich war der Albatros ein wichtiger „Rohstoffspender“: Seine starken Federkiele verarbeitete man zu Pfeifenrohren, die Schwimmhäute seiner Füße zu Tabakbeuteln. So war das damals.
Und sonst? : Beschäftigte Hein Seemann sich mit dem, was ihm unmittelbar zur Verfügung stand, womit er sich ohnehin täglich abzumühen hatte: Mit Tauwerk, Segeltuch und Knoten, denn damit verstand er umzugehen.
Heinrich Hauser, der als Gast der Reederei F.Laeisz eine Reise von Hamburg nach Talcahuano/ Chile an Bord der „PAMIR“ mitmachte, konnte sich davon überzeugen:
„Er (der Segelmacher auf der PAMIR) gibt mir Handarbeiten zu befühlen, wie sie früher auf allen Schiffen angefertigt wurden und wie sie heute niemand mehr machen kann: Taschen aus Segeltuch, verziert mit buntem Flaggentuch und künstlich geknüpften Mustern aus feinem Tauwerk: unvergängliche Gegenstände, gut für Jahrhunderte.“ Hauser, Heinrich: Die letzten Segelschiffe, Berlin 1930
Fancywork
"Seemännische Handarbeiten", das war der Oberbegriff für Tauwerksarbeiten, die zum einen praktische Bedeutung (Knoten, Spleißen, Takeln) für die Ausübung des Seemanns-berufes hatten; wie auch für jene Seemannsarbeiten aus Tauwerk, die mehr dekorativen Charakter (Taschen, Glockenbändsel, Seekistengriffe, Reelings-Verzierungen u.a.) besaßen und mehr oder weniger zur Freizeitgestaltung der Seeleute dienten.
Irgendwann, vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, brachten Segelschiffsmänner den Begriff "Fancywork", mit dem englischsprachige Sailors ihre dekorativen Handarbeiten bezeichneten, in die deutsche Seemannssprache ein:
"Fancywork- ein geheimnisvoll klingendes Wort. Im Englischen heißt `fancy`so viel wie Phantasie, Einbildung, Laune oder Einfall, auf etwas Lust haben, sich etwas vorstellen, denken können. `Work`dagegen bedeutet Arbeit, Werk, Erzeugnis, etwas herstellen, bewirken oder betreiben. `Fancywork`benennt also eine Arbeit, die Spaß macht, bei der man Phantasie braucht.
`Fancywork`haben die Jan Maaten der Windjammer zuerst ausprobiert, sie haben es "entdeckt" , "erfunden", sie vertrieben sich auf Freiwache, oder wenn sie bekalmt irgendwo auf den Meeren herumlagen, ihre Langeweile, indem sie Garn und Tauwerk spielerisch verarbeiteten, verknoteten oder Lampen, Flaschen, Gläser, das Messer, einen Türgriff und vieles andere mehr beschnürten." Konrad Reich/Martin Pagel: Himmelsbesen über weißen Hunden, Hoffmann und Campe-Maritim, Hamburg 1981
Neben einer Vielzahl von Zierknoten, deren Ursprung wohl in der Zeit der großen Segelschiffe des 18. und 19. Jahrhunderts zu sehen ist, spielte der "Türkische Bund" eine herausragende Rolle. Dabei handelte sich um einen Knoten, der in der Seefahrt praktische wie auch dekorative Bedeutung hatte und in drei unterschiedliche Arten gegliedert werden kann:
Der "Stehende Türkische Bund".
Das bedeutet, dieser TB besteht aus drei oder mehr einzelnen Parten ( Tauenden ), die an einer bestimmten Stelle , gleichwinklig zueinander, durch eine drei- oder vierkardeelige Leine oder Trosse gesteckt werden, so daß sie nicht verrutschen können.
Aus diesen einzelnen Parten wird dann der Knoten gelegt. Unter anderem, hatte der Stehende Türkische Bund an Bord die Funktion eines Stopper- und Fußpferdknotens.
Der "Türkische Bund" als "Kreuzkatning"
Der Kreuzkatning (engl. coachwhipping) wird aus einer beliebigen "geraden Zahl"von Garnen gelegt. Diese Arbeit eignete sich gut für Kleedungen (Umwicklungen) jeder Art wie, Reelingsteilen, Bootsriemen, Werkzeugen, Teleskop-Fernrohren und anderer zylinder-förmiger Gegenstände, die man für "bekleedenswert" hielt. Besonders auch seemännische Handarbeiten wie, Glockenbändsel und Seekistengriffe wurden gern mit dem Kreuzkatning verziert. Auch modernes , geflochtes Tauwerk ist heutzutage , neben anderen Flechtarten, nach dem Prinzip des Kreuzkatnings gefertigt.
Der gewöhnliche Türkische Bund
Dieser Knoten wird auch als " Laufender Türkischer Bund " bezeichnet und ist aus einem einzelnem Tau ( Ende, Tampen ) gelegt. Er kann theoretisch unendlich lang gelegt werden. Wäre dies praktisch möglich, so könnte man einen drei- oder vierfachen Türkischen Bund locker um den Äquator legen. Der "dreifache Türkische Bund mit drei Buchten" ist der Kleinste in der Familie dieser Knoten, doch es geht weiter ( ungerade ) mit: 5, 7, 9, 11, 13-fach........, und so fort, sofern die Praxis dies halt zuließe. Gleiches gilt für den " vierfachen Türkischen Bund " , der beliebig erweitert werden könnte zu: 6, 8, 10, 12..... fach gelegten Knoten, und mehr, bis zu einer theoretisch unendlichen Größe. An Bord genügte es, den dreifachen TB aus drei oder vier Parten zu legen, der überall dort auf Leinen oder Trossen aufgesetzt wurde, wo es galt, in der Takelage festen Halt auf stehendem Gut zu haben. Die komplizierteren Türkischen Bunde dienten der Dekoration an Handläufern , Reelingstützen, Ruderpinnen und nicht zuletzt, am Steuerrad, als Markierung der Mittschiffslage. Natürlich legten die Seeleute auch Wert darauf, neben all den anderen Knoten, die sie kannten, möglichst viele verzwickte Konstruktionen des Türkischen Bundes zu beherrschen.
" Unter alten Fahrensleuten war und ist es eine Sache des Seemannsstolzes, in der Lage zu sein, auch schwierige und besonders komplizierte Knoten zu schlagen. Nur sehr wenige Zierknoten haben eine praktische Verwendung, besonders auf Dampfschiffen. Doch selbst heute genießt ein Seemann hohes Ansehen, der einen Fallreepknoten, Sternknoten, Rosenknoten; eine Ozean Matte, einen doppelten Matthew Walker, Türkischen Bund, Basket Knoten, etc., schlagen kann.In Anbetracht des Türkischen Bundes schien es eine Frage des Seemannsstolzes gewesen zu sein, diesen mit möglichst vielen Parten zu legen, obwohl der einfache Türkische Bund lediglich aus drei Parten besteht. Manche Seeleute konnten diesen Knoten, der jeweils nach anderer Methode zu machen war, mit bis zu sieben Parten und mehr legen. Andere seemännische Handarbeiten beinhalten das Fertigen von Plattings, eine Form des Zusammenflechtens von Kabelgarnen. Nahezu jeder Seemann kann einen Flach-platting flechten, doch die älteren Teerjacken können auch runde, quadratische, halbrunde, dreieckige und andere Plattings legen. Doch jetzt sind diese nur noch nützlich für Glockenbändsel und Platting-Schnur. " Frei übersetzt aus: Albert.R. Wetjen: Fiddlers Green, Little, Brown, and Company, Boston 1931
Plattings
Flechtarbeiten aus diversen Pflanzenfasern, aus zu Lederriemen verarbeiteten Tierhäuten oder zu Bändern gedrehtem Gedärm von Tieren, dürfen als eine der ältesten Künste der Welt betrachtet werden. Mögen es alte Maya, Ägypter, Griechen, Römer oder Menschen anderer Kulturvölker gewesen sein, deren Überreste nach tausenden von Jahren bei Ausgrabungen gefunden wurden;nicht selten stießen Archäologen auf kunstvoll anmutendes Flechtwerk an Kleiderresten, Schuhzeug und Waffen. Und nach wie vor finden sich derartige Arbeiten in manchen Bereichen unserer Zeit: In der Schmuckindustrie, der Mode, dem Trachten-Wesen; um nur einige anzuführen. Diese Flechtarbeiten, als Zierde gedacht oder aus praktischer Erwägung ausgeführt, sind nichts anderes als das, was die deutsche Seemannssprache mit "Platting" bezeichnet. Nicht allein von dekorativem Wert, einst auch von praktischer Notwendigkeit für die Ausführung seemännischer Arbeit an Bord von Segelschiffen (Vgl. hierzu auch die Seite `Seemannsknoten`).
"Sennit, or Sinnit. A braid formed by plaiting ropeyarns or spunyarns together. Straw, plaited in the same way for hats, is called sennit." Richard H. Dana: The Seaman`s Friend, Boston: Thomas Groom and Company.1845
"Platting, (zopfartiges Geflecht aus Kabelgarn oder Bändselwerk, das zum Annähen der Segel an der Rah usw. oder als Zierat dient; nd. platting); Dreikantplatting." Verzeichnis Seemännischer Wörter: Verlag J.J.Augustin, Glückstadt 1937
Der Begriff Platting leitet sich vom englischen verb to plat her, das sinngemäß mit flechten zu verstehen ist. Es gibt eine ganze Anzahl verschiedener Plattings und entsprechender Flechtmethoden, vom einfachen Platting aus drei Garnen (Zopf), bis hin zu zwölf- und mehrfach gelegten Arbeiten. Plattings können flach, dreieckig, mehreckig, quadratisch, halbrund, rund, oder spiralenförmig geflochten werden. Während die englische Seemannssprache zwischen einem "geflochtenen Platting" (plaited sennit) und einem "gelegten Platting" ( z.B. crown sennit) unterscheidet, kennt die deutsche Seemannsprache diese Trennung nicht.
Dabei gibt es sehr wohl einen Unterschied zwischen diesen zwei seemännischen Handarbeiten:
a) Der "Schraubenplatting" wie auch der "Halbrundplatting" sind Flechtarbeiten. Dies bedeutet, daß vor Beginn des Flechtens die Parten zusammenzubändseln und an einem festen Punkt, Nagel oder Haken, zu belegen sind. Die Ausführung nur in der Hand ist schlecht möglich, da nur schwer eine bestimmte Festigkeit in der Flechtarbeit zu erzielen wäre.
b) Der "Kettenplatting" (auch "Kronenplatting") hingegen, ist eine Arbeit, die in der Hand "gelegt" wird. Das Muster des Kettenplattings entsteht durch das Legen eines "Hahnepoots" aus vier doppelt gelegten Parten, einmal links herum, dann rechts herum, und so weiter.
Auch ein "Rundplatting" kann so, mit mehreren Parten, um einen Kern, z.B. ein Tau oder einen zylindrischen Körper, gelegt werden.
Das Grundelement ist der "Hahnepoot" (auch "Kreuz" oder "Krone" gen.), der ursprünglich aus nur drei oder vier Parten gelegt wird. Wird ein Kern mit vielen dünnen Parten gekleedet (umkleidet), so spricht man von einem "Katning"; hier also, von einem "Kronenkatning".
An dieser Stelle sei auch gesagt: Seeleute, ob deutsche oder die anderer Nationen, "machten" oder "banden" nie einen Knoten. Einen Knoten hatte man "geschlagen", einen Platting "gelegt" und auch einen Spleiß "legte" man.
In der Segelschiffszeit, wo heutige Medien unbekannt, und schon ein Seemann, der ein Buch in seiner Seekiste mit sich führte, als seltener Vogel galt, war das Flechten der Plattings nicht nur eine willkommene Freizeitbeschäftigung; man fertigte auch Dinge des täglichen Gebrauchs, die heute gar als "Seemannsvolkskunst aus Tauwerk" bezeichnet werden:
Bändsel für Marlspiker und Scheidemesser; Hosengürtel, Seekistengriffe, Plattingschuhe und kunstvolle Verzierungen von Kreefbüdel und Seekiste (vgl. hierzu Seite "Seemannsknoten").
Die Affenfaust:
Die sogenannte "Affenfaust" ist ein ballförmiger Knoten, der aus einer Part gelegt wird. Nach Ashley (The Ashley Book of Knots) wurde der Knoten erstmals in "Log Book Notes", von E.N. Little (New York 1888) erwähnt und zeichnerisch dargestellt.
Mit einer Kugel oder einem runden Stein in seinem Inneren beschwert, eignete sich die Affenfaust vorzüglich als gewichtiges Anhängsel für eine Wurfleine. Ob Wurfleinen auf Segelschiffen benutzt wurden, ist einschlägiger Literatur nicht zu entnehmen. Vermutlich erlangte die Affenfaust, auch Wurfleinenknoten genannt, ihre Bedeutung für die Seefahrt erst auf Schiffen mit Maschinenantrieb. Bis heute haben sich Wurfleinen mit einer oft wohlgeformten Affenfaust an den Enden auf Handels- und Marineschiffen bewährt und gehören bei An- und Ablegemanövern nach wie vor auf "Back" und "Schanz".
Weitere praktische Verwendung fand die "Affenfaust" auch als kleiner, handlicher Rundfender. Aus Tauwerks- und Stoffresten wurde ein Ball geformt, den man mit einer vier- oder fünfach gelegten "Affenfaust" umflocht.
Da es sich bei der "Affenfaust" um einen formschönen Knoten handelt, fand dieser natürlich auch Eingang in den Bereich der Zierknoten. Schlüsselanhänger, Türstopper und Befestigungselemente für vielerlei Zwecke lassen sich mit etwas Übung aus einigen Metern Tauwerk leicht herstellen. Und wie das geht, das soll hier aufgezeigt werden:
Die "Affenfaust" besteht, bildlich betrachtet, aus drei sich rechtwinklig kreuzender und übereinanderliegender Kreise. Üblicherweise wird die Affenfaust über die vier Finger einer Hand gelegt. Bei ersten Übungen empfiehlt es sich mit einer doppelt oder dreifach gelegten Affenfaust zu beginnen. Will man eine vier- oder fünfach gelegte Affenfaust herstellen, so wird dies schon schwieriger, da man leicht mit den vielen Parten, die ja parallel zueinander liegen sollen, durcheinander gerät. Daher bietet sich an, sich zunächst ein einfaches Hilfsgerät zu basteln, das perfekte "Affenfäuste" garantiert. Zwei runde oder rechteckige Scheiben, dazu vier Schaschlickspieße oder Schweißdrähte und eine Handbohrmaschine genügen, um sich das kleine Gestell schnell herzustellen. Die vier Stäbe sollten rechtwinklig auf den Scheiben stehen und eine der Scheiben sollte verschiebbar sein. Von Vorteil ist, Hilfsgeräte dieser Art in verschiedenen Größen zu verwenden, da man die Affenfaust mit Kugeln (Holz, Styropor, TT-Ball), zwecks Erzielung optimaler Formen, füllt.
Der Aufbau einer Affenfaust wird anhand der nachfolgenden Bilder erläutert.
Bild 1 zeigt den Anfang des Affenfaust Knotens, dreifach gelegt. Zwecks besserer Anschauung sind die drei Rundtörns locker gelegt. Sie liegen sonst eng beisammen.
"A" , das kurze Ende, bezeichnet Start und Ende des ersten und jedes weiteren Rundtörns. Der Buchstabe "X" bezeichnet den Punkt, an welchem eine Richtungsänderung der laufenden Part (nach Vollendung des letzten, vollen Rundtörns) erfolgt. Die drei Rundtörns , des ersten der oben angesprochenen "drei Kreise" , aus welchen die Affenfaust besteht, sind vom Körper weg (im Uhrzeigersinn) über die Hand, bzw. das Hilfswerkzeug zu legen. Bei "X" knickt man die laufende Part nach unten, führt sie nach links unter den drei Parten hindurch (gegen den Uhrzeigersinn) und vollendet auf diese Weise ebenfalls drei volle Rundtörns und schließt damit den zweiten Kreis der Affenfaust. Will man eine Kugel, einen Ball oder einen sonstigen Rundkörper in den Knoten legen, so tut man dies während des Legens des zweiten Kreises.
Bild 2 zeigt die erneute Richtungsänderung der laufenden Part auf Höhe von Punkt "X". Nach dem Prinzip "über-unter" verläuft die laufende Part nun über die Parten des zweiten und unter die Parten des ersten Kreises. Nach Ausführung der letzten drei vollen Rundtörns ist die Affenfaust fertiggelegt, kann vom Hilfsgerät genommen und gleichmäßig festgezogen werden.
Nun gibt es ein Problemchen! Was machen, mit den zwei heraushängenden Enden, möchte man doch etwas an den schönen Knoten hängen? Nun, geschlagenes Tauwerk könnte man spleißen,
geflochtenes Polyester-Garn mit dem Feuerzeug zusammenschweißen oder die Enden einfach irgendwie verstecken. Doch es gibt eine bessere Lösung, um ein schönes Auge zu bilden. Ein Kamerad aus der "International Guild of Knot Tyers" hat sie erfunden und mir gezeigt.
Bild 3 zeigt, wie ein wohlgeformtes Auge in eine Affenfaust gelegt werden kann, die als kleiner Kugelfender oder Schlüsselanhänger gedacht ist. Soll ein Ring oder ein einzelner Schlüssel an dem Knoten angebracht werden, so ist dies vor dem Formen des Auges zu tun. Die Ausführung: Anstatt das Endes der laufenden Part (s.Bild 2) unter den , hier vier gelegten Buchten durchzustecken, wird diese lediglich geknickt und das Auge auf die gewünschte Größe gezogen. Dadurch ändert sich natürlich die vorgegebene Richtung der laufenden Part, diese verläuft jetzt links herum. Nachdem die laufende Part viermal voll, über-unter, durchgesteckt wurde, kann der Knoten durch Nachziehen in eine schöne, feste Form gebracht werden. Die Enden schneidet man kurz ab. Fertig.
Zierknoten/Fancywork-Anker
Drei nach gleichem Muster gefertigte Zierknoten-Anker. Der Form des Stock- oder Admiralitätsankers nachempfunden, wurden für diese Arbeit folgende Knoten benutzt: Nach dem Auge (Roring) ein Türkischer Bund, dann ein Rundplatting aus acht Garnen. Stock und Pflugen bestehen aus einem einfachen Flachplatting. Der Schaft ist weitergeflochten als Rundplatting, dessen Ende, vor dem Übergang zu den Pflugen, mit einem einfachen Türkischen Bund abgeschlossen wurde. Nach Fertigstellung beider Pflugen folgten zwei weitere Törns Rundplatting, die mit einem vierfachen Schauermannsknoten gestoppt wurden. Die Enden sind auf etwa vier Zentimeter Länge ausgekämmt. Wird das im Auge (Roring) des Zierknoten-Ankers befestigte Ende in Windungen durch Stock, Schaft und Pflugen geführt, so bedeutet dies, daß es sich hier um einen "unklaren Anker" handelt.