Der Blackjack
Der Blackjack war eine selbstgefertigte, gefährliche Schlagwaffe der Seeleute des 18. und 19.Jahr-hunderts, die zu jener Zeit von diesen mit an Land genommen wurde, um "bei Ärger" in der Hafenspelunke, entsprechend gerüstet zu sein. Sehr beliebt war dieses Schlaginstrument unter englischen und amerikanischen Seeleuten und man kannte es unter verschiedenen Namen. So nannte man dieses seemännische "Ausrüstungsstück" auch "Cosh", "Colt" oder "Life Preserver". Wie auch immer, da die Seefahrt schon zu jener Zeit eine internationale Angelegenheit war, erstaunt es nicht, daß der "Blackjack" unter Seeleuten offenbar weitere Verbreitung gefunden hatte:
"As Seelüd eenmal den Stadtkomman- danten in Wismar sinen Burschen vertobakt hadden, geew de dat fri. De Soldaten künnen de Matrosen vertimmern. Dor keem`ne bannige Slägerie in`n Gang mit Gummislauch un all so wat. Mien Unkel hadd `ne Kugel anne Snuur, de hadd he ut Amerika mitbröcht. De Soldaten hebben so väl Släg krägen, de sünd ut Angst ut`t Finster rutgahn." Richard Wossidlo, Reise Quartier in Gottesnaam, C.Hinsdorf, Seestadt Rostock, 1940
Ein mecklenburgischer "Amerika-Fahrer" hatte offenbar "die Schnur mit der Kugel daran", von einem amerikanischen Matrosen erworben, oder diese nach dessen Anleitung selbst geknüpft. Die oft kunstvoll geflochtene Tauwerksarbeit ist bis zu vierzig Zentimeter lang, hat oben eine Handschlinge und an ihrem Ende eine mit "Katningen" benähte Blei-, Eisen- oder Steinkugel.