Hein Seemanns Handwerkskasten

Jack_Tar_USN3_gif2.jpgEine Besonderheit seemännischer Werkzeuge liegt darin, daß diese bis in das 20.Jahrhundert hinein von den Benutzern oftmals selbst gefertigt wurden.

Die Reisen in ferne Länder eröffneten den Seeleuten Zugriff auf Rohmaterialien höchster Güte. Für die Herstellung ihrer Werkzeuge nahmen sie tropische Harthölzer wie Pockholz oder schwarzes Ebenholz, Walbein und oft sogar reines Elfenbein.

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Um einen Marlspiker oder ein Messer zu fertigen, brauchte man allerdings Eisen oder Stahl. So wurde halt eine ausrangierte Rundfeile zum „Spiker“ und eine Flachfeile zum „Scheidemesser“ geschliffen.

Web_Bildera1a_013ab.gifEs wurde einfach jedes Material verwendet, das man auftrieb und das zur Herstellung des benötigten Werkzeugs geeignet schien.

Es erstaunt daher nicht, daß Seeleute ihre Werkzeuge hüteten, wie den eigenen Augapfel und sie gern in mühevoller Arbeit mit feinen Knotenarbeiten, Einlegearbeiten oder Gravuren verzierten.

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Gute Arbeit setzt gutes Handwerkszeug voraus

Was Hein Seemann unbedingt an Handwerkszeug haben sollte? Ein alter Fahrensmann schrieb es dem seemännischen Nachwuchs einst ins Buch:SegelhandschuhC.gif

„Zur Ausführung einer Wertarbeit gehört vor allen Dingen gebrauchsfähiges Handwerkszeug.

Leider wird das hierfür aus der Schiffsausrüstung zur Verfügung stehende Gerät nicht immer mit der nötigen Sorgfalt behandelt, so daß z.B. der für alle vorkommenden Arbeiten gebrauchte Marlspiker zur Herstellung eines Drahtspleißes meist recht ungeeignet ist.
Es erspart manche Mühe und trägt von vornherein grundlegend zum Gelingen jeder seemännischen Arbeit bei, wenn man sich im Laufe seiner Fahrzeit das notwendige Handwerkszeug selbst anschafft.

Zur Ausführung dieser notwendigen Arbeit gehören:

1 Marlspiker, etwa 45 cm lang aus gehärtetem Stahl mit flacher Spitze

  • 1 Marlspiker, etwa 30 cm lang, mit runder Spitze und Bändsel
  • 1 Pricker, etwa 15 cm lang ( Griff etwa 8 cm ), aus gehärtetem Stahl mit Bändsel
  • 1 Fid
  • 1 Drehknüppel aus hartem Rundholz von etwa 4 cm Durchmesser und 30 cm Länge
  • 1 Kleidkeule , der Griff muß der unteren Einkerbung gegenüberstehen
  • 1 Segelhandschuh, sowie verschiedene Segelnadeln und Lieknadeln
  • Verschiedene Segelnadeln und Lieknadeln, 1 scharfes Scheidemesser . 

Text aus: Kapitän Ernst Wagner, Decksdienst, Hamburg, 1937

 

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