Aufsetzen eines Hundepint/ Hundepünt
Als Hundepint bezeichnete der Seemann mit dem Messer ausgedünnte und zugespitzte Tauwerksenden, die teilweise mit kunstvoll geflochtenen Katnings belegt oder mit dünnem Garn fein benäht waren. Andere, im seemännischem Sprachgebrauch übliche Bezeichnungen für diese Tauwerksarbeit waren: Hundspint und Hundspünt .
Die wohl einfachste und vermutlich auch älteste Methode, einen Hundepint auf das Ende einer Trosse zu legen, war, die Kardeele der Trosse in die einzelnen Kabelgarne aufzudrehen, die inneren Kabelgarne auszudünnen, spitzzuschaben und mit Takelgarn zu marlen.
Die unversehrt gebliebenen, äußeren Kabelgarne, wurden dann in Form eines einfachen Katnings zu einer Spitze verarbeitet.
Die mit einem Hundepint bekleidete Leine ließ sich schnell und mühelos durch Blöcke, Kauschen und Augen scheren. Die auf den ersten Blick vielleicht umständlich und zeitraubend erscheinende Fertigung eines Hundepint, trug in erheblichem Maße zur Sicherheit von Schiff und Besatzung bei, kam es doch oft auf Sekunden an, wenn eine gebrochene Brass oder ein ausgerauschtes Fall, besonder bei schwerem Wetter und in der Nacht, neu geschoren werden mußte.