Bekleeden, Bekleiden

Um eine Leine gegen Witterungseinflüsse zu schützen," bekleedete" der Seemann diese, das heißt, er umwand es dicht an dicht mit Schiemannsgarn. Das Bekleeden erfolgte mit einer Kleedkeule, einem alten seemännischen Handwerkszeug,Serv_bild.003__2_aab.jpg mit dessen Hilfe das Schiemannsgarn sehr fest um das zu bekleedende Tau gewunden werden konnte.

Das Bekleeden mit einer einfachen Kleedkeule erforderte zwei Mann. Ein geübter Matrose drehte die Keule und der "Junge" folgte jeder Drehung um die gespannte Trosse mit dem zu einem Ball geformten "Hüsing-Gut" nach.

In den Taklereien an Land hatte man bald die einfache Kleedkeule durch Anbringen einer Rolle am Stiel weiterentwicklelt und sparte so den zweiten Mann ein.

Eine andere Methode, die Arbeit von nur einem Mann ausführen zu lassen, war die Konstruktion einer aufklappbaren Rolle, die um die gespannte Trosse gelegt wurde und das Hüsing-Gut aufnahm.

Die einfache Kleedkeule lief vor dieser Rolle und wickelte mit jeder ihrer Drehungen die Hüsing ab. Nachdem eine Trosse gespannt war,Tools.serv.(1)_1.gif füllte man deren "Keepen" mit dünnem Tauwerk über die zu bekleedende Strecke aus.SoldWiss_kleeden.__5_.gifDieser Arbeitsschritt hieß "Trensen" und verlieh der Trosse eine gleichmäßig glatte Oberfläche. Danach folgte das "Schmarten", d.h., der zu bear-beitende Bereich der Trosse wurde konserviert, indem dieser mit einem schmalen, in Teer getränktem Segeltuchstreifen spiralförmig umwickelt und dann mit Takelgarn "gemarlt" wurde.
Der Seemann nannte diesen Arbeitsschritt "eine Marling aufsetzen", und drückte damit aus, daß er die soeben ausgeführte Arbeit "beigegebändselt", d.h., festgesetzt hatte.Dieses Beibändseln (Marlen) wurde in Form einer Reihe von Halben Schlägen, den sogenannten "Marlschlägen", um die zu befestigende Arbeit gelegt. Den Arbeitsschritten Trensen, Schmarten und Marlen folgte das eigentliche "Bekleeden" (Bekleiden) der Arbeit. 

Bekleedet wurden Naturfasertauwerk und Drahttauwerk. Stehendes Gut, Stander und Fußpferde bestanden , etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts, aus Drahttauwerk und waren in der Regel " gelabsalbt " und mit geteertem Tauwerk ( Hüsing ) " bekleedet ". 

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